Der Deutschlandfunk-Preis wird seit 2017 vergebenAnna Felnhofer gewinnt Deutschlandfunk-Preis bei den 47. Tagen der deutschsprachigen Literatur

Für den Text „Fische fangen“ ist die österreichische Autorin Anna Felnhofer beim Wettlesen in Klagenfurt mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet worden.

Für den Text „Fische fangen“ ist die österreichische Autorin Anna Felnhofer beim Wettlesen in Klagenfurt mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet worden. In „Fische fangen“ beschreibt Felnhofer einen Schulhof als Tatort: Geschildert wird ein 17-Jähriger, der in der Schule verprügelt wird, der gesichtsblind ist und daher seine Mitschüler genauso wenig erkennt wie seine Peiniger oder seine Mutter. In Klagenfurt las Anna Felnhofer auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant. 
In ihrer Laudatio sagte Schwens-Harrant: „'Hier ist immer Gewalt, hier ist immer Kampf', nannte es Tanja Maljartschuk (...) in ihrer Klagenfurter Rede zur Literatur. Anna Felnhofer erzählt das. Und zeigt, dass Literatur, dass Sprache Machtmechanismen offenlegen kann. Sie folgt damit auch Ingeborg Bachmann, die sprachliche Tiefbohrungen zu struktureller Gewalt und Todesarten unternommen hat. Was für ein Text! Selten wird so eindringlich die Frage gestellt: was ist der Mensch? Wie wird er Mensch?“    
Anna Felnhofer, geboren 1984, lebt in Wien. Sie ist Wissenschaftlerin, Klinische Psychologin, Gründerin und Leiterin des Pediatric Virtual Reality Labors an der MedUni Wien.
Der mit 12.500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis ist die zweithöchste Auszeichnung bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur. Stefan Raue, Intendant von Deutschlandradio, übergab im ORF-Studio Klagenfurt den Preis. „Der diesjährige Wettbewerb hat eindrücklich bewiesen, dass aktuelle Literatur existentiell und politisch ist, voll ästhetischem Eigensinn und auch mal voller Witz. Anna Felnhofer ist ein würdiger neuer Name in der Reihe der Preisträger des Deutschlandfunk-Preises. Solche kraftvollen literarischen Stimmen zu fördern, ist eine wichtige Aufgabe für uns als Deutschlandradio, für uns als öffentlich-rechtlicher Sender“, so Stefan Raue über die Auszeichnung.

Der Deutschlandfunk-Preis wird seit 2017 vergeben. Mit einer Preissumme von 12.500 Euro geht er an den/die Zweitplatzierte/n des Wettbewerbs. Der Hauptpreis des Wettbewerbs ging an Valeria Gordeev. Mit dem 3sat-Preis wurde Laura Leupi ausgezeichnet. Der Autor Martin Prekär erhielt den Kelag-Preis und auch den BKS Bank-Publikumspreis.

Die Preise im Programm von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur

Die Preisträger des Bachmann- und des Deutschlandfunk-Preises werden heute in der Deutschlandfunk-Sendung „Büchermarkt“ vorgestellt (16.10 – 16.30 Uhr). "Kultur heute" bietet um 17.35 Uhr einen ersten Rückblick auf den Bachmannwettbewerb. Deutschlandfunk Kultur berichtet abends in der Sendung „Fazit“ über die Ausgezeichneten (23.05 – 00.00 Uhr). Die Lesung des prämierten Textes von Deutschlandfunk-Preis-Gewinnerin Anna Felnhofer ist in der „Lesezeit“ am 12. Juli zu hören (Deutschlandfunk, 20.30 – 21.00 Uhr).  
Mehr Informationen:
https://bachmannpreis.orf.at
www.deutschlandfunk.de
www.deutschlandfunkkultur.de