Eine Schwarzwald-Recherche mit türkisch-deutschem Familienhintergrund„Babas Geister“

Doku-Podcast-Serie ab 29. Januar 2025

Eine mit fabrlichen Elementen bearbeitete schwarz-weiß Fotografie, die einen Mann mit einem Kleinkind auf dem Arm in einer Wohnung zeigt.
Eine mit fabrlichen Elementen bearbeitete schwarz-weiß Fotografie, die einen Mann mit einem Kleinkind auf dem Arm in einer Wohnung zeigt. (Aykab Güney (Foto), Deutschlandradio/ Elisa Trebstein)
Alles beginnt mit einem Spuk in einem verlassenen Hotel im Schwarzwald. Zwei Kindergeister suchen den Sicherheitsmann Gültekin auf und er ist sich sicher: mit dem Ort stimmt etwas nicht. Nur eine von seinen vielen Süperbaba-Geschichten, die er zuhause gerne erzählt? Doch irgendetwas ist anders.
„Babas Geister“ ist eine zweisprachige Doku-Podcast-Serie, in der die Autorinnen Ayla Güney und Jūratė Braginaitė auf Spurensuche gehen. Diese führt sie in die Vergangenheit des ehemaligen „Sternenwirtshaus Hohritt” in Sasbachwalden, aber auch in Aylas Kindheit.
Aylas Vater Gültekin ist überzeugt, dass hier einst Nazis Kinder gequält haben. Die Tochter reagiert skeptisch, wie immer. Als auch Gültekins Kollegen von Spukerlebnissen erzählen, beginnen die Autorinnen zu recherchieren. Ayla und ihre Freundin Jūratė stoßen auf Teile der Hotelgeschichte, die bisher nur leise erzählt wurden.
Was zunächst wie ein harmloser Spuk wirkt, entspinnt sich über sechs Folgen zu einer komplexen Erzählung über die Geister deutscher Vergangenheit. Von Kindergeistern und Nazis im Schwarzwald, aber auch von einem Annäherungsversuch zwischen Vater und Tochter. Die Suche nach den Kinderstimmen wird zu einer Identitätssuche der Autorin und konfrontiert sie mit einer unbequemen Realität: der bewussten Auslassung schmerzhafter Kapitel deutscher Geschichte – von den Schatten des Nationalsozialismus über die Entnazifizierung bis hin zum Umgang mit migrantischen Gemeinschaften.
Authentisch erzählt Ayla Güney mit Jūratė Braginaitė dabei von den schmerzhaften und unausgesprochenen Verschiebungen in ihrer türkisch-deutschen Familie. Spielerisch und emotional beschreibt „Babas Geister“ die Lücken, die zwischen zwei Generationen und zwei Sprachen entstehen. Geht Gültekin am Ende aus der Geistergeschichte doch noch als echter Süperbaba hervor?
Ayla Güney ist Filmemacherin und Producerin im Bereich Dokumentarfilm und zertifizierte Green Consultant für Film & TV. Nach ihrem Studium der Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar arbeitete sie an preisgekrönten Dokumentarfilmproduktionen mit. Mit „Babas Geister“ setzt sie ihr erstes Hörfunkprojekt um.
Jūratė Braginaitė realisiert Features, Hörspiele und ortsbasierte Audioarbeiten. Zuletzt gewann sie mit ihrem Stück „Vogel Igel Stachelschwein“ den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2023. Wenn sie nicht mit Radiokunst beschäftigt ist, arbeitet sie als Sprecherin sowie Stimm- und Sprechtrainerin.
„Babas Geister“
Produktion von SWR Kultur und Deutschlandfunk
Online:
Ab 29. Januar ist „Babas Geister“ in der ARD Audiothek abrufbar.
Ab 30. Januar ist die Doku-Podcast-Serie in der Deutschlandfunk App zu hören.
Und hier: Babas Geister
Sendedaten:
Deutschlandfunk, ab 30. Januar, jeweils Donnerstag um 20.30 Uhr in der Sendung „Mikrokosmos“.
Pressematerial:
Gerne stellen wird die Podcast-Folgen zu Rezensionszwecken vorab zur Verfügung. Eine kurze Mail genügt.
Kontakt: Xenia Sircar, xenia.sircar@deutschlandradio.de, Tel. 030 8503-6164
Korrektur: In der verschickten Pressemitteilung stand fälschlicherweise geschrieben, dass Gültekin, der Vater der Autorin, als Sicherheitsmann auf dem Hotelgelände gearbeitet habe. Wir haben dies in der Online-Fassung geändert.