Schon dreißig Jahre vor dem Ausbruch von Corona gibt es sie, die Leugner, die von alternativen Theorien erzählen und angebliche Wundermittel finden: Bei der AIDS-Epidemie, die in den 1980er Jahren in Deutschland ankommt. Was passierte mit Ärzten, die die Wissenschaft leugnen? Und was mit ihren Patienten? Damit beschäftigen sich drei neue Folgen der Doku-Serie „Die AIDS-Leugner“.

Als AIDS in der Bundesrepublik auftritt, sind Panik, Stigmatisierung und Ausgrenzung die Folge. Es gibt Forderungen nach der Einführung von Zwangstests. Die Immunschwächekrankheit wird von den Medien abwertend als „Schwulenpest“ bezeichnet. Derweil sind Wissenschaft und Medizin ratlos, wie man der Erkrankung Herr werden kann. Neben dem Hass aus Politik und Gesellschaft, müssen HIV-Positive mit einer Diagnose leben, gegen die niemand etwas tun kann.

Oder etwa doch? Ein Arzt aus Kiel behauptet: Eigentlich schade den Kranken nur ihr jahrelanger Drogenkonsum. Eine Ärztin aus Bonn will ein Naturheilmittel gefunden haben, mit dem das Virus bekämpft werden könne. Das hört sich gut an, finden viele Patienten – und Medien. „Skeptiker“, wie die Leugner sich selbst nennen, werden immer wieder auch in öffentlich-rechtliche Sendungen eingeladen oder von großen Zeitungen porträtiert. Das verleiht Glaubwürdigkeit.

Die ersten Folgen von „Die AIDS-Leugner“ haben über den Fall der Christina Maggiore in den USA berichtet. Nun blickt die Serie mit dem Abstand von vier Jahrzehnten und mit dem heutigen Wissensstand der Medizin auf Geschichten aus Deutschland. Zeitzeugen aus Köln, Kiel und München erzählen, wie sie in den Bann von Alternativmedizinern und Leugnern gezogen wurden, manche von ihnen bis heute.

Die drei Folgen von „Die AIDS-Leugner – Wunderheiler in Deutschland“ sind ab 28. November im Podcast „Dlf Doku Serien“ und in der Deutschlandfunk App abrufbar.

Donnerstag, 12. Dezember, 20.30 Uhr: Folge 1: Der Arzt
Donnerstag, 19. Dezember, 20.30 Uhr, Folge 2: Das Mittel
Donnerstag, 26. Dezember, 20.30 Uhr, Folge 3: Der Patient