Köln, Deutschlandfunk Kammermusiksaal, im April. Unsere Teams der Abteilung Hintergrund und des Ressorts Sport haben zur Europakonferenz geladen. Auf dem Podium sitzt Mati aus Österreich. Der Zivildienstleistende wird gefragt, was er sich als junger Europäer wünsche vom alten Kontinent und zur bevorstehenden Wahl: „Wir brauchen alle, so viele wie möglich. Es geht um viel!“
Spalter, Anti-Europäer und Rechtspopulisten sind überall im Aufwind, auch in Matis Heimat Österreich. Und in Ungarn, in der Slowakei, in Italien und Kroatien, in Schweden und in Belgien. Sie legen zu in Rumänien, in Slowenien und in Portugal. Und ob auch in Deutschland aus Stimmungen und Reflexen Wahl-Prozente werden, ist nicht ausgeschlossen.
Krisen, Krieg und Zukunftsängste haben Konjunktur. Die politischrechten „Schlichtheitsgiganten“ überall auf dem Kontinent kapern Verunsicherungen, nehmen Einfluss durch Desinformation und Lügen und sie versuchen, demokratische Strukturen zu schwächen. Dabei ist keine einzige politische Aufgabe mehr im nationalen Alleingang zu schultern – weder Migration noch Klima oder die Energieversorgung. Gelingt es den europäischen Parteien, die Menschen dafür zu erreichen? Die Mehrzahl der Gesetze und Richtlinien kommen aus Europa. Die Europäische Union ist schlichtweg zu wichtig und zu entscheidend, um von außen destabilisiert und von innen ausgehöhlt zu werden. Debatten und Streit um die besten Lösungen sollte niemand scheuen. Es lohnt sich, um die Demokratie zu ringen.
Die Publizistin Carolin Emcke hat die Herausforderungen, um die es geht, durchmessen. Es geht um eine Generation, die damit groß geworden ist, einfach nur Glück gehabt zu haben. Eine Generation, die verschont wurde und immer nur Frieden kannte, in einer Demokratie aufgewachsen ist. Eine Generation, die sich vor allem dadurch unterschied, was ihr erspart geblieben ist. Was jetzt geschieht, ist ungemütlich, angsteinflößend, anstrengend. Doch immer wieder gibt es sie, diese guten Momente der Einheit und Entschlossenheit. Sie zeigen uns eindrücklich: Es geht um Europa und es geht um viel!
Seien Sie am 9. Juni herzlich willkommen zum intensiven Wahlabend in Europa! Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur schalten sich an diesem Wahlabend zusammen und senden ab 17.50 Uhr bis Mitternacht das gemeinsame „Wahlstudio“. Wir sind an der Seite unserer Europa-Korrespondenten im Brüsseler Parlamentsgebäude, hören deren Einschätzungen und sind mit ihnen auf europäischem Stimmenfang. Wir schalten in Europas Hauptstädte, machen Station im Bundesberlin und haben viele Gesprächspartner zu Gast. Und wir schauen an diesem Abend auf weitere Wahlen im Land. Kommunen und Kreistage werden gewählt in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Ergebnisse dieser Wahlen werden wesentlich sein für die kommenden Landtagswahlen im frühen Herbst in Ostdeutschland. Es geht – auch hier – um viel!
SENDEHINWEIS
So., 9.6., 17.50 Uhr
Deutschlandfunk/Deutschlandfunk Kultur
Das Wahlstudio Europawahl
So., 9.6., 17.50 Uhr
Deutschlandfunk/Deutschlandfunk Kultur
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