Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste hat „Die vielen Stimmen meines Bruders“ als Hörspiel des Monats Dezember ausgezeichnet. Für ihr Stück nimmt Autorin Magdalena Schrefel ihre eigene Familienkonstellation als Ausgangspunkt: Es geht um einen Bruder, der eine neue Stimme braucht. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass seine eigene den Geist aufgibt. Er und seine Schwester machen sich auf die Suche: nicht nur nach einer Stimme, sondern nach vielen Stimmen. Das Hörspiel in 48 Takes, inszeniert von Anouschka Trocker, erzählt von Sehnsüchten und Fantasien, der Angst und der Hoffnung, die eine Schwester und ihr Bruder miteinander teilen können.
Der Fokus auf das Thema – die Stimme, ihr Privileg, ihre Bürde, ihre Macht und die Frage nach hypothetischer Selbstinszenierung – habe die Jury eindrücklich überzeugt, heißt es in der Begründung. „Besonders zu loben ist die Verflechtung der realen Ereignisse mit der philosophischen Ebene, die den Hörer getroffen, nachdenklich und erstaunt zurücklässt“, so die Jury. Auch das Ensemble der gesprochenen Stimmen und der jeweils ausgewählten Sprecher perfektioniere das Hörerlebnis, sowie die gewählte Taktung in 48 Takes.
Die Produktion von Deutschlandfunk Kultur und ORF ist auf hoerspielundfeature.de abrufbar. Im Radio ist „Die vielen Stimmen meines Bruders“ am 2. März 2024 von 20.05 – 22.00 Uhr im Deutschlandfunk zu hören.
Hörspiel: Casting für künstliche Stimmen - Die vielen Stimmen meines Bruders (hoerspielundfeature.de)
Magdalena Schrefel, wurde 1984 in Wien geboren. Ihr Stück „Die Bergung der Landschaft“ wurde 2014 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen und 2019 als Hörspiel produziert. In den letzten Jahren gewann sie den AK-Literaturpreis (2017), den Literaturpreis der Akademie Graz (2018) und das Wiener Dramatik Stipendium (2019). Ihr Stück „Ein Berg, viele“, das zum Heidelberger Stückemarkt 2019 eingeladen sowie mit dem Kleist-Förderpreis 2020 und dem 3. Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2020 ausgezeichnet wurde, wählte die Jury zum Hörspiel des Monats Oktober 2020 (BR/ORF).
Hörspiel des Monats:
Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das Hörspiel des Monats trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Nach Jahresende wählt die Jury aus den zwölf Hörspielen des Monats das Hörspiel des Jahres.
Die vielen Stimmen meines Bruders
Ein Hörspiel in 48 Takes
Von Magdalena Schrefel mit Valentin Schuster
Regie: Anouschka Trocker
Mit: Leonard Grobien, Florentine Krafft, Samuel Koch, Godehard Giese, Tobias Kluckert, Martin Engler, Levin Çavuşoğlu, Tobias Herzberg
Besetzung: Jutta Kommnick
Regieassistenz: Swantje Reuter
Komposition: Liz Albee
Ton und Technik: Martin Eichberg und Gunda Herke
Dramaturgie: Johann Mittmann und Julia Gabel
Produktion: Deutschlandfunk Kultur/ORF 2023
Länge: ca. 55‘
Ein Hörspiel in 48 Takes
Von Magdalena Schrefel mit Valentin Schuster
Regie: Anouschka Trocker
Mit: Leonard Grobien, Florentine Krafft, Samuel Koch, Godehard Giese, Tobias Kluckert, Martin Engler, Levin Çavuşoğlu, Tobias Herzberg
Besetzung: Jutta Kommnick
Regieassistenz: Swantje Reuter
Komposition: Liz Albee
Ton und Technik: Martin Eichberg und Gunda Herke
Dramaturgie: Johann Mittmann und Julia Gabel
Produktion: Deutschlandfunk Kultur/ORF 2023
Länge: ca. 55‘