Vladimir BalzerTeil eines größeren Ganzen

Vladimir Balzer, Korrespondent im Hauptstadtstudio und Moderator der Sendungen „Fazit“ und „Im Gespräch"
Vladimir Balzer (Malene von Rabenau)
STECKBRIEF
Name:
 Vladimir Balzer, Berlin
Position: Korrespondent im Hauptstadtstudio, Moderator der Sendungen „Fazit“ und „Im Gespräch“ am Samstag
Lieblingssendungen/Podcasts:
Informationen am Morgen (Dlf) | Mo.–Fr., 5.05 Uhr; Sa., 6.10 Uhr
Im Gespräch (Dlf Kultur) | Sa., 9.05 Uhr live mit Hörer*innen
Fazit – Kultur vom Tage (Dlf Kultur) | Mo.–Sa., 23.05 Uhr und als Podcast
Politikpodcast (Dlf)
Im Hauptstadtstudio zu arbeiten ist etwas Besonderes. Hier ist man in vieler Hinsicht nah dran am politischen und gesellschaftlichen Geschehen. Gelegen im Haus der Bundespressekonferenz, sind wir zwischen Bundestag und Kanzleramt an den zentralen politischen Orten der Republik. Für mich als HauptstadtKorrespondent für Kultur, Bildung und Wissenschaft kommt die direkte Nachbarschaft zum Bildungs- und Forschungsministerium nicht ganz ungelegen. Auch wenn ich noch immer auf überzeugende bildungspolitische Impulse von dort warte.

Kultur, Bildung, Wissenschaft

Dieser politische Mangel hängt mit einem Aspekt zusammen, der meinen Bereich generell betrifft: Kultur und Bildung liegen verfassungsmäßig bei den Ländern. Und dennoch: Der Bund ist in beiden Bereichen immer wichtiger geworden. Die Länder pochen zwar weiter auf ihre Hoheit, rufen aber immer öfter nach Hilfen vom Bund. Der, wenn er einsteigt, auch mitreden will und so sehen wir lange Verhandlungen über Brennpunktschulen oder über die Digitalisierung des Bildungswesens. Bei der Kultur hat der Bund schon deutlich mehr Einfluss. Dort, wo er finanziert, sitzt er auch in den entscheidenden Gremien: von der Berlinale und dem Humboldt Forum über die documenta bis hin zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Gespräche hinter den Kulissen

Eine meiner Aufgaben dabei ist die kritische Beobachtung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Das Gute dabei: Ich muss mich nicht auf offizielle Verlautbarungen oder Pressekonferenzen verlassen, sondern kann auch hinter den Kulissen fragen. Dort, in sogenannten Hintergrundgesprächen, bekomme ich meist aufschlussreichere Informationen als vorne im Scheinwerferlicht. Das gilt für alle Politikbereiche: Ein hintergründiges und vertiefendes Gespräch mit Referentinnen, Bundestagsabgeordneten oder Staatssekretären ist oft ergiebiger als das offizielle Interview auf offener Bühne mit einer Ministerin. Denn dort gelten die Regeln der politischen Performance und der eingeübten Sprachregelungen. Nur das wiederzugeben, wäre einfach zu wenig. Und um mehr über politische Entwicklungen zu erfahren, lohnt es sich immer, die wunderbaren Kolleg*innen hier im Hauptstadtstudio zu befragen. Wir halten uns gegenseitig auf dem Laufenden und bekommen dadurch einen großen Überblick über alle innen- und außenpolitischen Themen, denn wir sind ein Team von Korrespondent*innen, die jeden erdenklichen Bereich mit bundespolitischer Relevanz abdecken und bestens informiert sind. So können wir auch über andere Bereiche berichten. Das sind die Momente, in denen besonders klar wird, dass hier im HauptstadtBetrieb alles mit allem zu tun hat. Das gilt auch international. Ich darf gelegentlich unsere Washington-Korrespondentin vertreten – und von beiden Seiten des Atlantiks wird klar: In der Politik ist man immer Teil eines größeren Ganzen.