Niklas Prenzel„Studio 9“ – Die Welt mal anders sehen

Portrait des Studio 9-Redakteurs Niklas Prenzel
Niklas Prenzel (Christian Kruppa)
STECKBRIEF
Name:
Niklas Prenzel, Berlin
Position: Redakteur und Moderator bei „Studio 9“, Deutschlandfunk Kultur
Lieblingssendungen/Podcasts:
Im Gespräch (Dlf Kultur) | Mo.–Sa., 9.05 Uhr
Klassik-Pop-et cetera (Dlf) | Sa., 10.05. Uhr
Billion Dollar Apes – Kunst, Gier, NFTs (Podcast, Dlf Kultur)
Der Tag (Podcast, Dlf)
Mein Weg ins Büro führt durch den Newsroom: Viel Glas ermöglicht den Durchblick in die drei Studios, in denen wochentags mehr als sechs Stunden Primetime-Sendung entstehen. Dann geht es durch eine schalldichte Tür in einen Flur, ein anderes Universum. Hier im „Maschinenraum“ planen wir für die Sendung „Studio 9“ alles, was nicht tagesaktuell ist. Wir blicken auf Themen und Termine, die – vermutlich – bald erst zur Schlagzeile werden, lesen Bücher, Wochen bevor sie erscheinen, um die Autorin oder den Autor in unsere Sendung einzuladen, und wir recherchieren Geschichten, die wir unbedingt erzählen wollen.

Inhalte statt Worthülsen

Mein wichtigstes Arbeitsgerät, das Telefon, klingelt: Mal ist es ein Kapitän, der Container per Segelschiff transportiert; mal ein Forscher, der mir die bildungspolitischen Aspirationen der AfD erklärt; mal die Sängerin Ute Lemper, die mir zu New Yorks 400. Geburtstag von ihrer Wahlheimat vorschwärmt. Es ist ein Privileg, sich mit so vielen Themen beschäftigen und neue Formate entwickeln zu dürfen. Dass ich einmal hier landen würde, habe ich gewagt zu träumen, aber nicht daran geglaubt, als ich als junger Student in Leipzig das Radiomachen lernte. Ich hielt dem Oberbürgermeister ein Mikrofon hin, fest entschlossen, ihm Exklusives zu einem brisanten Baustopp entlocken zu können. Stattdessen erntete ich politische Worthülsen. Das muss doch irgendwie besser gehen? Es folgten Stationen in der Redaktion des Gesellschaftsmagazins DUMMY und als Bildungsjournalist beim Online-Informationsdienst Table.Media. Seit zwei Jahren arbeite ich nun in der Abteilung „Primetime“ von Deutschlandfunk Kultur, seit vergangenem Herbst sogar täglich.

Zukünftige Themen im Blick

Mit das Schönste an meinem Job ist der Austausch mit den vielen Kolleginnen und Kollegen aus den Fachredaktionen von Deutschlandfunk Kultur. So können wir in der Sendung „Studio 9“ ein Schaufenster für das gesamte Programm sein: Welches Buch, welchen Film oder welches Feature-Thema stellen wir hinein, damit Sie aufhorchen und dann gebannt lauschen? Im besten Fall verfängt sich ein Gedanke bei Ihnen, der Sie erstaunt, unterhält, die Welt anders sehen lässt. Das Medium Radio muss unmittelbar sein und schnell. Oft zählt die nächste Sendestunde und -minute, gerade in den aktuellen Sendungen. Aber es braucht auch einen Gegenpart, die langen Linien, die aus noch nicht geschehenen Ereignissen der kommenden Wochen und Monate gezeichnet werden. Ein bisschen lebe ich daher Tag für Tag in der Zukunft.