Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August wird die beste und größte Weltmeisterschaft aller Zeiten – zumindest, wenn man Gianni Infantino, dem Präsidenten des Fußball-Weltverbandes FIFA, glauben mag. Schon seit Monaten rührt der Fußball-Chef unermüdlich die Werbetrommel und zumindest in einem Punkt hat der Schweizer Recht: Die Weltmeisterschaft 2023 wird die größte Frauen-WM aller Zeiten.
Zum ersten Mal werden 32 Teams bei einer Frauen-WM mit dabei sein, gleich acht von ihnen haben sich erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Zum ersten Mal wird ein Frauen-Turnier in zwei Gastgeber-Ländern stattfinden. Und schon vor Turnierstart sieht es so aus, als ob der Ticket-Rekord aus dem Jahr 2015 locker überboten wird.
All das lässt die Herzen der FIFA-Offiziellen höherschlagen. Nach einer skandalbehafteten Männer-WM in Katar betreibt der Fußball-Weltverband in diesem Sommer in Australien und Neuseeland Imagepflege. Die Fußballerinnen werden dabei zum Marketing-Spielball der überwiegend männlichen Funktionäre, die sich spätestens seit letztem Jahr Gleichberechtigung und Inklusion auf die Fahnen geschrieben haben.
Auslöser dafür war die Europameisterschaft 2022, die den Fußball der Frauen auch hier in Deutschland auf ein neues Level gehoben hat: Das EM-Finale zwischen Deutschland und England im vergangenen Juli war das quotenstärkste Sportereignis des Jahres. In der darauffolgenden Bundesliga-Saison wurde der Zuschauerrekord in Deutschland pulverisiert, gleich mehrere Spiele wurden in den großen Stadien ausgetragen. Das Pokalfinale zwischen den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg und des SC Freiburg fand vor fast 40.000 Fans statt – so vielen, wie noch nie.
Den Frauenfußball-Boom in Europa weiß jetzt auch der Weltverband geschickt für sich zu nutzen: Im März verkündet FIFA-Präsident Gianni Infantino nach seiner Wiederwahl, dass ein großes Ziel seiner Präsidentschaft sei, bei Frauen-Turnieren in Zukunft die gleichen Preisgelder auszuschütten wie bei den Männern.
Um dabei trotzdem profitabel zu bleiben, muss die FIFA auch bei Frauen-Turnieren zukünftig mehr Einnahmen generieren. Eines der wichtigsten Werkzeuge dafür sind die TV-Rechte, die erstmals nicht gemeinsam im Paket mit der Männer-WM vergeben wurden. Vor allem die Angebote aus den großen europäischen Märkten, darunter auch der deutsche, blieben aber bis zuletzt weit unter dem, was die FIFA von den Fernsehanstalten forderte. Beide Fronten schienen bis kurz vor Turnierstart verhärtet, der Rechtepoker in Europa wurde deshalb in den letzten Monaten auch zur politischen Angelegenheit.
Ungeachtet der Frage, inwiefern das Turnier im deutschen Fernsehen zu sehen ist, berichten wir im linearen Programm von Deutschlandfunk ausführlich über diese Weltmeisterschaft und liefern die Hintergründe zu dem Turnier – kritisch, sportpolitisch und mit dem Blick auf alle Geschichten abseits des Platzes. Dazu erscheinen von vor Ort während der kompletten vier WM-Wochen regelmäßig Folgen des Deutschlandfunk-Podcasts „Players“.
Aus sportlicher Sicht haben in diesem Jahr gleich mehrere Teams Chancen auf den WM-Titel. Neben den USA, England, Spanien oder Brasilien gehört auch das deutsche Team zum Kreis der Favoritinnen. In der Gruppenphase treffen die deutschen Fußballerinnen zunächst auf Marokko, Kolumbien und Südkorea. Eröffnet wird die Weltmeisterschaft am 20. Juli in Auckland mit der Partie Neuseeland gegen Norwegen, das Finale findet einen Monat später, am 20. August, in Sydney statt.
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